Étude de documents sur la dénazification (document en allemand)
Compte Rendu : Étude de documents sur la dénazification (document en allemand). Recherche parmi 300 000+ dissertationsPar dissertation • 17 Octobre 2013 • 1 103 Mots (5 Pages) • 5 465 Vues
Morgane Bleicher
Dokument 1 „Schwarz wird weiß oder mechanische entnazifierung“1946, Max Radler Simplicissmus
Das vorliegende Bild nennt sich „Schwarz wird weiß oder mechanische Entnazifizierung“. Es wurde von Max Radler gemalt. Max Radler ist 1904 in Wroclaw geboren und 1974 gestoben. Der Maler war zuerst Schreiner, dann malte er Theaterdekorationen, bis er auf die Kunstgewerbeschule studieren ging. 1930 trat er den Juryfreien Artist Gruppen bei. Leider wurde 1945 ein großer Teil seiner Werke durch Bombardierungen zerstört. Am Ende des Krieges ist Max Radler zu einem regelmäßigen Beiträger zu dem Münchner satirischen Magazins „Simplicissimus“ geworden. 1946 erschien die Karikatur „Schwarz wird weiß oder mechanische Entnazifizierung“ in dieser Zeitschrift mit einen Gedicht von J. Menter. Das Gemälde befindet sich heute in Berlin (Deutschland).
Bei dieser Karikatur handelt es sich um ein Schwarzweißgemälde. Die Szene scheint sich in Bayern abzuspielen, da man das bayrische Wappen auf der linken Seite kennen kann. Was man als Erstes sieht, wenn man das Bild betrachtet, ist diese seltsame Maschine, die etwa 25% der gesamten Fläche des Bildes einnimmt. Die Maschine ist aus Holz dargestellt, darauf erkennt man „ENTNAZIFIKATOR Patent H. Schmitt“ fett gedruckt. Die Inschrift auf der Maschine schreibt Heinrich Schmitt, dem bayerischen Sonderminister für politische Befreiung (oben rechts zu sehen), der für die Umsetzung der Entnazifizierung verantwortlich war, das Patent des „Entnazifikators“ zu. Der Name "Entnazifikator" ist hochironisch und verweist auf den als formell empfundenen Vorgang der Entnazifizierung in den Spruchkammerverfahren (Entindividualisierung der Beteiligten). Im oberen Teil des Bildes ist ein Fließband, auf dem die schwarzen Schafe stehen und das diese dazu zwingt, in die Maschine rein zu springen. Sie tragen schwarze Uniformen mit einem Schwert und einem Ehrendolch. Im unteren Teil kommen sie als weiße Schafe aus dem Entnazifikator heraus und defilieren an einer geistlichen Kommission vorbei. Dieses Gemälde ist voll von christlichen Bezüge, zum Beispiel haben die weißen Schafe Kreuze um den Hals. Ein weiteres größeres Kreuz kann man in der Mitte betrachte und der Anker, der an einer Balustrade im Hintergrund aufgehängt ist, symbolisiert im christlichen Kontext die Hoffnung. Als letzter Bezug zur christlichen Welt, möchte ich das auf ein Banner geschriebene Bibelzitat nennen: „Über einen reuigen Sünder ist mehr Freude als über zehn Gerechte.“ Aber auch die Farben der Kleider von den Schafen erinnern uns an die Kirche: die schwarzen Schafe stellen die Nazis oder die Kriegsverbrechern dar, die durch den Entnazifikator zu weißen Unschuldslämmern werden.
Das Bild macht das Dilemma der Entnazifierung nach 1945 in der Bundesrepublik Deutschlands deutlich. Es wurden aus den schlimmsten Nazis und Kriegsverbrechern Unschuldslämmer gemacht und ihre Verbrechen dadurch gelöscht.
Die Karikatur setzt sich ironisch-kritisch mit den problematischen Ergebnissen der Entnazifizierung auseinander.
Historischer Kontext 1946
Als Entnazifizierung wird die ab Juli 1945 umgesetzte Politik der Vier Mächte bezeichnet, die darauf abzielte, die deutsche und österreichische Gesellschaft, Kultur, Presse, Ökonomie, Jurisdiktion und Politik von allen Einflüssen des Nationalsozialismus zu befreien. Auch zur Entnazifizierung zählte die Verfolgung von Verbrechen, die während der nationalsozialistischen Herrschaft begangen wurden. Man konnte sich aber nicht nur von einer politischen Behandlung befriedigend, denn die NS Ideologien tief in den Gedanken der Bevölkerung geprägt war, man sollte die Leute neu erziehen. Man sollte die Leute zur Demokratie neu erziehen (die Programme in der Schule wurden gewechselt). Die vier Mächte haben alle möglichen Maßnahmen unternommen, um ein neues totalitäres Land zu vermeiden. Der Krieg war aber in den Gedanken der Leute noch sehr prägend, denn
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