„ Ich bin viele “ von Angela GATTERBURG
Cours : „ Ich bin viele “ von Angela GATTERBURG. Recherche parmi 300 000+ dissertationsPar dissertation • 16 Janvier 2013 • Cours • 269 Mots (2 Pages) • 1 002 Vues
Die Grundlage unserer heutigen Ausführungen war der in der Ausgabe 01/2009 des Magazins SPIEGEL WISSEN erschienene Artikel (bzw. ein Ausschnitt daraus) „Ich bin viele“ von Angela GATTERBURG.
Die Verwirrung, die bereits der Titel an sich zu schaffen vermag, wird in den einleitenden Zeilen noch zugespitzt. Die Autorin eröffnet die Thematik der „Suche nach dem Ich“, indem sie eine Person aus Daniel KEHLMANNs Roman „Ruhm“ sprechen lässt. Das Zitat greift das im Titel bereits angedeutete Paradoxon der Identitätsfindung des Menschen auf: Oberflächlich strebt der Mensch eine vielfältige Persönlichkeit an, wo er doch letztendlich auf der Suche nach dem „Einssein“ mit sich und der ihn umgebenden Umwelt ist.
Neben dem beiläufigen Hinweis auf das Buch Richard David Prechts „Wer bin ich – und wenn ja , wie viele?“, das an späterer Stelle im Artikel auch explizit erwähnt wird, ist der Titel bereits als Verweis auf die Dreiteilung des Bewusstseins nach Freud anzusehen. Das Selbst setzt sich demnach aus dem Ich, dem triebgesteuerten Es, sowie dem moralischen Über-Ich zusammen, wobei das Es und das Über-ich zusammen auch das Ich bilden. Auch diese Theorie wird später im Text von der Autorin angeführt. Über eine „Bestandsaufnahme“ des menschlichen Verhaltens in der schnellebigen Welt gelangt die Autorin zu der Frage „Warum sind wir, wer wir sind?“. Allein die Tatsache, sich diese Frage zu stellen, impliziert die Fähigkeit zur Reflexion, eine entscheidende Eigenschaft, mit der sich der Mensch von den meisten Lebewesen abhebt. Da der Mensch nach Nietzsche eben nur ein „mangelhaftes Tier“ ist, dh. eine explizite biologische Determination fehlt, ist sein höheres Ziel, ja sogar DIE Herausforderung die Suche nach Gewissheit und damit nach dem Sinn.
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